Mittwoch, 7. Oktober 2009

Integration, Integration....

Einen wunderschönen guten Tag,

ich schlage die Zeitung auf und lese von "Integration". Ich schaue die Nachrichten im Fernsehen und sehe als ein wesentliches Thema: "Integration"

Aber bei all den negativen Reportagen, gibt es auch so viel Positives über eine gelungene Integration zu berichten, die Hoffnung und Ansporn voraussetzen, weshalb sich bisweilen einige schwer tun, sich in Deutschland zurecht zu finden.

Ich habe nicht lange suchen müssen, um die richtige Protagonistin zu finden: Ich berichte einfach von mir selber:-)

Vor 28 Jahren, als Drittes von insgesamt vier Schwestern in Germersheim geboren, erblickte ich das Licht der Welt.

Meine Eltern hatten sich in den siebziger Jahren, vom Schwarzen Meer kommend auf den Weg nach Deutschland gemacht, um sich dort Wohlstand zu erarbeiten und Glück als auch Zufriedenheit zu finden.

In dieser Zeit gab noch viele Arbeitsplätze für fleissige Kräfte weshalb mein Vater ohne grosse Probleme einen guten Arbeitsplatz in einem deutschen Unternehmen fand, wo er bis heute ausnahmslos in ungekündtigter Stellung arbeitet.

Ich besuchte Schulen, in denen ich meist die einzige "Türkin" war und hatte fast ausnahmslos deutsche Mitschüler, die zu Freunde wurden. Meinen Eltern war es von Anfang sehr wichtig, dass wir die deutsche Sprache beherrschten, denn mein Vater meinte: " Sprache ist der Schlüssel zum Teilhaben an der Gesellschaft, in der man leben möchte".

Und obwohl meine Schwestern und ich die deutsche Sprache wie jeder andere "Deutsche" beherrschen, war es meinen Eltern auch immer wichtig, die Sprache unserer Grosseltern nicht zu vergessen, sondern im Gegenteil, diese ebenfalls fließend zu sprechen. Auch dafür bin ich meinen Eltern heute sehr dankbar, denn bei meine heutigen geschäftlichen Tätigkeiten erweisst es sich als grosser Vorteil, beide Sprachen perfekt zu beherrschen.

Nach Beendigung der Schule habe ich eine kaufmännische Ausbildung bei einem deutschen Unternehmen absolviert und auch meinen weiteren beruflichen Weg immer bei deutschen Unternehmen fortgesetzt. Mein Familie hatte nie Probleme mit deutschen Nachbarn, meine deutschen Freunde wurden zuhause immer herzlich aufgenommen und galten für meine Eltern teilweise wie ihre eigenen Kinder.

Ich habe die Möglichkeiten, die mir Deutschland und diese Gesellschaft angeboten haben, genutzt. Ich bin Teil dieser Gesellschaft und fühle mich aufgenommen. Bewusst habe ich mir nie die Frage nach meiner persönlichen Integration gestellt, denn ich habe mich nie ausgegrenzt gefühlt.

Selbstverständlich habe ich aber auch meine "Wurzeln" nicht vergessen, ich bin stolz auf die Heimat meiner Eltern, erfreue mich an unserer Kultur.

Ich habe feststellen können, dass sich beide "Welten" wunderbar kombinieren lassen und bereichernd sind.

Und gerade in meiner unternehmerischen Selbstständigkeit kommen mir die erlernten deutschen Tugenden zu Gute. Kurzum, Deutschland hat mir viel gegeben, aber ich war auch gewillt, die sich mir bietenden Möglichkeiten anzunehmen.

Die Schlüssel zu einer Teilhabe in dieser Gesellschaft sind in der Tat: Sprache und vorallem Bildung!

Und weil ich gerne etwas bewegen möchte, wie andere Menschen an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, mich für die Interessen Anderer einsetzen will, bin ich dem Ruf, der mich ereilt hat gefolgt. Nunmehr werde ich in der Kommunalpolitik aktiv.

Zu den am 8.November 2009 stattfindenden Wahlen zum Beirat für Integration und Migration in Rheinland Pfalz, habe ich mich als Kandidatin in Germersheim beworben und verspreche ich allen, die mich wählen, bereits heute mein Bestes zu geben:-)

Lasst uns auch weiterhin daran arbeiten, unsere Träume in diesem schönen Land zu verwirklichen.

Mit lieben Grüssen
Eure
Nejla